Up

Mein ganzes Leben lang bin ich auf einen Berg geklettert. Ich habe alles getan, um seinen Gipfel zu erreichen. Habe gelernt, gelogen, betrogen, mich angestrengt, versagt, bin wieder aufgestanden und habe meinen Weg fortgesetzt.
Wie oft dachte ich, dass ich den Gipfel nicht erreichen würde.
Oft, sehr oft sogar konzentrierte sich mein ganzes Denken und Handeln nur auf den Gipfel. Dann kam ich nicht voran.
Doch wenn ich abgelenkt war, schien der Gipfel ohne mein Zutun in greifbare Nähe zu rücken.
Ich lebte nur noch für den Gipfel, wollte nach oben. Ich versuchte es mit allen Mitteln, musste nach oben. Ich riskierte alles, Freunde, Familie, Kinder. Es gab nur noch den Gipfel.
Ich verlor alles. Am Gipfel würde ich es wiederbekommen.
Es gab nur eine Richtung: Nach oben. Ich wurde zum Jünger, zur Mücke, die immer dem Licht zufliegt, Tunnelblick, Scheuklappen, verbissen.
Mein einziges Ziel war der Gipfel.
Endlich angekommen, blicke ich auf die Trümmer am Rand der Schneise, die ich hinterlassen habe

(geklaut bei Emotional Overdose)

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4 Kommentare »

  1. Frank said,

    Juli 30th, 2007 at 21:38

    Das weckt düstere Erinnerungen. Ist ziemlich genau die Beschreibung nach einem Burn Out Syndrom. :shock:

  2. skibby said,

    August 1st, 2007 at 16:30

    ein cooles gedicht muss ich schon sagen aber is der berg nich eigentlich immer im wandel weil mein ab und zu neue ziele erreichen will ?

  3. Wu-Lan-Tong said,

    August 2nd, 2007 at 13:07

    Manchmal übersieht man die Schönheit des jetzigen Standortes, wenn man den Blick nur zum Gipfel wendet
    Man sollte auch immer ein Auge auf den Boden richten, auf dem man sich bewegt. Oftmals liegen Steine im Weg, über die man stolpert, nur weil man den Gipfel mit beiden Augen angepeilt hat.

  4. diebeste said,

    August 2nd, 2007 at 17:57

    Wie recht du hast…

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