Berlin, 31.März 2009 — Wer ist eigentlich Knut

Liebe Leserinnen und Leser.

Der Hype um das ehemalige, knuffige Eisbärenbaby Knut ist erloschen. Erinnern sie sich noch… vor zwei Jahren war es das Ereigniss des Jahres. Der Berliner-Zoo hat so viele Umsätze gemacht, wie schon lange nicht mehr. Im Sommer des Jahres erzielte die Aktie “Knut” mehr Punkte in Frankfurt, als jede Andere. Die Marke Knut vermachte dem Zoo einen Reichtum, von dem er sonst nie zu trämen gewagt hätte. Auch in asämtlichen Neuauflagen der berliner- Reiseführer war ein Besuch bei Knut, der “das muss man gesehen haben- Tip”. Viele Menschen kamen extra in die Haupstadt nur um den Eisbären zu sehen.

Ende 2007 wurden sein Memoarien Bestseller. Kurze Zeit später wurde Knuts erster Kinofilm ein Erfolg.

Knut war überall zu finden. Im Internet gab es viele Knutblogs. Auf vielen homepages und privaten Blogs war er ebenfalls nicht mehr weg zu denken. Der Knut- Hype schien nicht enden zu wollen.

Es gab aber auch Einige wenige, die den Knut-Boom nicht verstanden haben. Diejenigen waren genervt und runzelten jedes mal ihre Stirn. Merkwürdige Rezeptideen machten ihren Umlauf im World Wide Web.

Der erste Gedanke, den es gab wenn man Knut gesehen hat, war “Ach ist der süss”, die Frage, ob er da ein artgerechtes Leben führt stellten sich nur die wenigsten. Für manche war es denn noch fraglich diese Art von Tierhaltung so sinnvoll ist. Vor über 20 Jahren, als der Pandabär Yan Yan nach Berlin gekommen ist, gab es ein ähnliches Medien- und Touristeninteresse. Damals wagten es auch nur die wenigsten ihre stimme zu erheben. Denn Yan Yan fühlte endlich wieder die Kassen von Berlins Zoo. Was aus dem Bären geworden ist… Er ist schon seid 2 Jahren tot.

Und alle nehmen es zu Kenntniss. Das wars dann aber auch schon. Schließlich kam ja vor 2 Jahren der Knut ins Rampenlicht. Und mit seiner etwas trottiligen art und den kleineren Pfötchen war dieser ja sowieso viel niedlicher…

Und heute… wird es Knut ähnlich ergehen?

Der Eisbär wurde groß. Die Zoopfleger konnten nicht mehr mit ihm und seinem Lieblingsspielzeug, dem Handtuch spielen. Aus den kleinen Neckereien wurden ernshaft zu nehmende Bedrohungen. Knut fing an sich zu wehren. Machmal nervten ihn die vielen Besucher und die schreienden die schreienden Kinder. Er wurde depressiv und hörte auf zu fressen.

Langsam kamen auch nicht mehr soviele Besucher in den zoo. In München wurde ein neues Gorillababy geboren. Und das war nun der neue Liebling der Nation. Nun wurde e, wie ein Mensch behandelt.

Knut hingegen sollte inzwischen für neuen Nachwuchs sorgen. Mit seinen Artgenossen im Berliner Zoo verträgt er sich nicht. Die sind ihm alle so merkwürdig. Sein einziger Bezug zu anderen Wesen ist imer noch der Zoowährter. Die anderen eisbären verhalten sich einfach ganz anders als er. Keiner wusste woran es liegt…

Da es in Berlin nicht mehr genug Platz für ihn gibt und er sich wiegesagft nicht mit den anderen Bären versteht, zieht Knut nach Frankfurt. Dort wartet ein Eisbärweibchen, welche die zukünftige Mutter seiner Kinder sein soll. Bis heute hat die Zusammenführung nich geklappt. Knut versteht sich, wie Berlin nur mit einem Pfleger. Knut wünschte sich nichts mehr als eine Eisbärenfreundin. Aber die verstanden ihn alle nicht. Sein Verhalten ist einfach anders. er hat keine Ahnung, wie das soziale Verhalten eines Eisbären aussieht. Das einzige, was er jemals kennengelernt hat, war der Mensch. Solange er beliebt und erfolgreich war, solange er gefeiert, wie ein Popstar angebetet worden ist hatte er diese auch um sich. Jetzt spielt keiner mehr mit ihm. So verbringt der, ehemals gefeierte Star nun sein Leben alleine im Käfig.

Knut frisst immer noch nicht. Die tierärzte vermuten, dass es an dem Stress der letzten Jahre und an seiner neuen Einsamkeit liegt. Ob man ihm helfen kann ist noch ungewiss…

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2 Kommentare »

  1. Markus said,

    April 1st, 2007 at 13:38

    Leider ist der Beitrag wohl gar nicht so unrealistisch:

    So sagt Bernd Michael, Markenexperte der Werbeagentur Grey der Welt
    „Knut ist als Merchandising-Figur und Werbeträger mehrere Millionen Euro wert“, Der Zoo müsse sich aber beeilen. „Wenn Knut groß ist, wird er unsexy.“

    http://www.welt.de/wirtschaft/article786991/Als_Marke_ist_Eisbaer_Knut_Millionen_wert.html

  2. John Murdoch said,

    April 2nd, 2007 at 22:59

    Und er wird mit jedem Tag realistischer. In unserer schnelllebigen Zeit, diktiert vom Geld steht der nächste Hype bestimmt schon vor der Tür. Jetzt geht die Rennerei los, wär als erstes die Tür aufmacht.

    Ein Beitrag, überparteilich und unabhängig.

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